Samstag, 16.7. ab 24:00 Uhr

musikalisch live begleitet von Anna Vavilkina an der Babylon Kino-Orgel, einzigartig in Deutschland am Originalstandort aus dem Jahr 1929.
D 1928 · R: Franz Osten · mit Himansu Rai, Enakashi Rama Rao, Charu Roy, Seeta Devi u.a. · 90 Min · Deutsch

Der Stummfilm „Shiraz“ erzählt eine fiktionalisierte Geschichte von der Entstehung des Taj Mahal. Der Töpfer Hassan findet ein Mädchen, das eigentlich die junge Prinzessin Selima ist, in der persischen Wüste und zieht sie liebevoll gemeinsam mit seinem Sohn Shiraz auf. In ihrer Jugend entwickeln die Ziehgeschwister romantische Gefühle voreinander, doch dann wird Selima von Sklavenhändlern entführt und an den Mongulenprinzen Khurram verkauft, der sich in die schöne Frau verliebt. Das wiederum weckt die Eifersucht der Hofdame Dalia, die ebenfalls an dem Prinzen und seinem Thron interessiert ist. Aus diesem Grund arrangiert Dalia ein geheimes Treffen zwischen Selima und Shiraz, das von Khurram beobachtet wird. Der wütende Prinz verurteilt seinen romantischen Rivalen zum Tod, aber Selima bittet, um Gnade und sie wird ihr gewährt. Nun ist es an Shiraz das Geheimnis um Selimas Herkunft zu enthüllen, die schließlich königlicher Abstammung ist. Sie heiratet den Prinzen und wird zu Mumtaz Mahal, als Khurram als Shahjahan den Thron besteigt. Als seine geliebte Frau 18 Jahre später stirbt ordnet der Herrscher an, dass zu ihrem Gedenken ein Monument gebaut werden soll: das Taj Mahal.

Der deutsche Filmemacher Franz Osten hat die Anfänge des indischen Kinos maßgeblich mitgeprägt. Nach „Die Leuchte Asiens“ kehrte Osten zu einer weiteren Kollaboration mit Rai nach Indien zurück, um dort „Shiraz“ zu drehen. Entgegen der Annahme, dass in indischen Filmen Kussszenen grundsätzlich verboten sind, enthielt „Shiraz“ aus dem Jahr 1928 einige leidenschaftliche Küsse. Tatsächlich lernten sich die Schauspieler Devika Rani und Himansu Rai während der Dreharbeiten zu Shiraz kennen, heirateten später und gründeten mit dem Filmstudio Bombay Talkies eins der Eckfeiler des späteren „Bollywood“.
(ISHQ)