Miss Lovely / 6. + 7. Februar 2016

Miss Lovely / 6. + 7. Februar 2016

Samstag, 6.2. um 22:00 Uhr 
Sonntag 7.2. um 18:00 Uhr 

Ind 2012 · R: Ashim Ahluwalia · mit Nawazuddin Siddiqui, Niharika Singh, Anil George u.a. · 110 Min · OmU

Mit Wackelkamera im Dogma-Stil folgt Regisseur Ashim Ahluwalia seinen Protagonisten aus dem Milieu der illegalen
Filmproduktionen durch viele dunkle Gänge und eine liebevoll gestaltete Ausstattung in Anlehnung an die glitzernde Disco-Trash-Welt der 80er. Eigentlich hatte er eine Dokumentation geplant, denn er verbrachte eine aufregende Zeit mit einer Gang von Ex-Gefängnisinsassen, die wilde Geschichten zu erzählen hatten. Nur filmen lassen wollten sie sich dabei eben nicht. Daher entschied sich Aluwalia für eine fiktive Umsetzung in Form eines Spielfilms.

Sonu (Nawazuddin Siddiqui) möchte eigentlich richtige, romantische Filme machen und träumt von seinem Debütfilm
„Miss Lovely“. Die Realität sieht aber weniger liebreizend aus. Von seinem älteren Bruder Vicky (Anil George) wird er nämlich ins schmuddelige Familiengeschäft gezerrt. Die Brüder produzieren illegal billige Horror-Erotik-Streifen, weshalb Ärger mit dem Gesetz vorprogrammiert ist. Und mit den Kriminellen, die als Geldgeber fungieren und auf ihre Ware warten. Als Sonu dann bei einer Zugfahrt auf die junge Pinky (Niharika Singh) trifft, die mit Schauspielambitionen nach Bombay gekommen ist, will er in einem Streich ihre beiden Träume verwirklichen. Er stiehlt Geld von seinem Bruder, um endlich seinen eigenen Film zu machen, mit Pinky in der Hauptrolle. Hinter der unschuldigen Fassade der Jungschauspielerin steckt jedoch mehr, denn tatsächlich ist Pinky nicht gerade erst nach Mumbai gekommen, wie Vicky weiß. Es gibt Hunderte wie sie, die unter immer neuen Namen auftauchen und sich bis zum Durchbruch nicht selten als Edelprostituierte durchschlagen, doch all das kann und will Sonu, der einzige Romantiker in einer Welt von Zynikern, einfach nicht sehen und so rennt er mit offenen Augen in sein Verderben.

Ashim Ahluwalia: „Sex ist in Indien eine schlechte Sache. Man redet nicht darüber. Der Horror kommt dadurch ins
Spiel, dass man Sexualität mit Moralität vermischt. Wenn man in Indien über Sex spricht, dann schwingt da immer
dieser unausgesprochene Horror mit, weil man etwas macht, das verboten ist.“
(Text: ISHQ)

 

Tickets: www.Babylonberlin.de/IndoGermanFilmdinner.htm

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