24. bis 30. September 2020 im Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin
ACHTUNG: Ab sofort Tickets online hier // Und hier geht es zum Festivalpass für nur 50 Euro
Programmflyer hier Alle Programmzeiten hier // Trailer zum Eröffnungsfilm Pareeksha // Festivaltrailer
Trailer zum Abschlussfilm Version 1 und Version 2 (Lovesong)
Die 8. Ausgabe der IndoGerman Filmweek wird mit einem Programm von mehr als 20 Filmen vom 24. Bis 30. September als physisches Festival im Babylon stattfinden. Dazu werden alle notwendigen Hygiene-Maßnahmen umgesetzt, es gilt Maskenpflicht, die Säle werden maximal halb besetzt (jeder zweite Platz bleibt frei) und zwischen den Vorstellungen bleibt genügend Zeit, um die Säle ordentlich zu durchlüften und alle notwendigen Desinfektionsmaßnahmen umzusetzen.
In den wöchentlichen Live Talks, die über die Zoom Plattform (Zugangsdaten auf der Webseite www.IndoGerman-Filmweek.de ) anzuschauen sind und auf Facebook ( www.facebook.com/IndoGermanFilm ) live übertragen werden, sowie später auf dem YouTube (IndoGerman Filmdinner) und dem Instagram-Kanal (IndoGerman.Filmweek) hochgeladen werden, führen wir bereits vor der IndoGerman Filmweek Gespräche mit einigen der eingeladenen Filmemachern und Darstellern, sodass sich jeder Zuschauer vor dem indischen Filmfestival umfassend informieren kann.
Die Filme des Festivals zeigen Frauen und Männer im Auf- und Umbruch. In den Deutschland-Premieren Mardaani 2 und Mai Ghat: Crime No. 103 / 2005 kämpfen Frauen um Gerechtigkeit. Rani Mukherjee verfolgt in ihrer Rolle als Polizeikommissarin Shivani Shivaji Roy in Mardaani 2 einen jungen Vergewaltiger und Mörder. In Mai Ghat spielt Usha Jadhav die Mutter eines 12jährigen Jungen, der zu Unrecht in Gewahrsam der Polizeit genommen und dort zu Tode gefoltert wird. Die wahre Geschichte des langwierigen 13-jährigen Kampfes der Mutter um Gerechtigkeit für ihren Sohn führte zu einem historischen Todesurteil für die schuldigen Polizisten. Der Film folgt dem Leben von Khadeeja, einer muslimischen Frau, deren Bruder sich ISIS anschließt.
Im preisgekrönten Festivalfilm Biryaani – Falours of Flesh erzählt der aus Kerala stammende Regisseur Sajin Baabu das Leben von Khadeeja, einer verheirateten muslimischen Frau, deren Bruder sich radikalisierte und den Kämpfern des Islamischen Staates anschloss. Sajin Baabu erzählt den Film ausschließlich aus der Perspektive von Khadeeja, die zunächst „gefangen“ ist in den gesellschaftlichen Zwängen der muslimischen Gemeinschaft, dann verstoßen wird und ihren eigenen Weg der Befreiung aus den gesellschaftlichen Normen finden muss.
In der Tageszeitung „The Hindu“ berichtet Autor und Regisseur Sajin von seiner sorgfältigen Recherche und seinen Gesprächen mit Familien, die durch das Verschwinden oder die Verhaftung eines Familienmitglieds traumatisiert wurden: „Ich kenne auch Leute, die diesen Albtraum leben. Aber Biriyani hört hier nicht auf. Es befasst sich mit dem Geisteszustand der Frau und dem, was sie dazu antreibt, gegen Gesellschaft und Religion zu rebellieren.“
Im Kontrast zu diesen starken Frauenfiguren verkörpert Adil Hussain zwei starke männliche Charaktere: In Pareeksha verkörpert er einen Rikscha-Fahrer, der seinem talentierten Sohn durch die Unterbringung in einer teuren Privatschule eine bessere Zukunft ermöglichen will. Um das Schulgeld aufbringen zu können verlässt er den Pfad der Ehrlichkeit und begeht erst kleinere dann größere Diebstähle. Zunächst bleiben diese unentdeckt, doch schließlich geht er einen Schritt zu weit und droht nicht nur sein eigenes Leben zu zerstören, sondern auch das weitere Fortkommen seines Sohnes zu behindern. In Nirvana Inn verkörpert Adil Hussain einen Bootsmann, der nach einem Selbstmordversuch Hausmeister eines Himalaya-Resorts wird. Dort wird er auf bittersüße Art mit seiner Vergangenheit konfrontiert, einem Unfall, an dem er zu zerbrechen droht und weswegen er sich das Leben nehmen wollte. Nirvana Inn hatte auf dem 24. Internationalen Filmfestival von Busan seine Weltpremiere und wurde für das Programm „Asian Project Market“ ausgewählt.
In Roam Rome Mein macht sich Nawazuddin Siddique in Rom auf die Suche nach seiner vermissten Schwester. Er trifft dabei auf einige magische Charaktere, die ihn auf seiner Reise der Selbstfindung begleiten. Der Film ist das Regiedebüt von Schauspielerin und Autorin Tannishtha Chatterjee und feierte seine Weltpremiere auf dem Busan International Filmfestival Ende 2019. Für ihre Regiearbeit wurde Tannishtha in Busan mit dem Asia Star ausgezeichnet.
Auch zwei neue Kurzfilmprogramme sind bei der 8. IndoGerman Filmweek dabei – kuratiert von Pocket Films, dem größten asiatischen Portal für Kurzfilme. Erstmals zeigt das Festival in Zusammenarbeit mit dem renommierten Kinder und Jugendfilmfestival SIFFCY auch Filme für ein junges Publikum. In Kastoori – The Musk träumt der 14-jährige Gopinath Chavhan davon, sich mit dem Duft von Kastoori, einen indischen Moschus einzureiben, dem göttlichen Duft, der in den mythologischen Geschichten der Hindus beschrieben wird, die er gerne hört. Gopinath gehört zu einer Familie aus der untersten Kaste und unterstützt seinen alkoholkranken Vater bei seiner Arbeit im Verscharren von Leichen und dem Putzen von Toiletten. Und genau diesen Geruch würde er gerne los werden, der sich aus der Arbeit auf seine Kleidung legt.
Im Mittelpunkt von Kunju Daivam (Little God) steht der kleine Ouseppachan, der sich vor Mathe-Hausaufgaben und Prüfungen fürchtet und glaubt, dass Gott ihn vor all seinen Problemen retten wird. In Abwesenheit seines Vaters, der im Ausland arbeitet, ist er das „Oberhaupt“ seiner kleinen Familie. Dann kommt ein Mädchen mit doppeltem Nierenversagen, Kadha Jeevan, in sein Leben. Er versucht alles, um Geld für die Behandlung zu erhalten, und stiehlt sogar Geld aus der Brieftasche seiner Mutter. Schließlich findet er Shibu, der Kadha als Nierenspender dient. Kunju Daivam ist eine Ode an das Zeitalter der Unschuld und erzählt die Geschichte eines temperamentvollen Jungen und seiner kleinen Welt voller Wunder.
Dokumentationen wie Breaking Barriers – The Casteless Collection komplettieren das Programm. In Breaking Barriers porträtiert die deutsche Regisseurin Maja Meiners die erfolgreiche Reise einer Protestband aus Chennai, die sich für Menschenrechte und gegen die Hürden des Kastenwesens einsetzt. Maja Meiners wird als Festivalgast ihren Film in Berlin präsentieren.
Das Beste kommt zum Schluss: In Moothon – The Elder One macht sich Mulla im unbekannten und fernen Mumbai auf die Suche nach ihrem großen Bruder Akbar und verläßt die kleine, beschauliche Inselgruppe vor der Westküste Südindiens, wo sie unter der Obhut eines Fischers aufwächst. Rohan Naahar beschreibt in der Hindustan Times Moothon als den besten indischen Film des Jahres. Wer nicht warten will bis die Verfilmung des Bestseller-Romans Shantaram auf Apple+ zu sehen ist, der kommt mit Moothon auf seine Kosten: Überlebenskampf pur gespickt mit allen Sünden die Mumbai zu bieten hat, ausgehend vom Epi-Zentrum gleichgeschlechtlicher Liebe, die in der konservativen und streng religiösen Gemeinschaft der kleinen Insel, auf der Mulla unbeschwert aufwächst, keinen Platz findet und sich daher ihren Weg in den Drogensumpf der Maximum City bahnt. “Transformation” ist dabei eines der Kernthemen des Filmes: Transformation der Liebe, der Geschlechter und der Lebenswege der Protagonisten.
AMIKAL e.V. und das Tagore Institut der indischen Botschaft steuern ein kleines Kulturprogramm bei, bestehend aus Vorträgen und Workshops rund um die Themen Musik, Essen, Tanz und indische Kultur. Am Wochenende 26. Und 27. September wird traditionell ein Cricket Turnier ausgetragen, für das sich Interessierte gerne anmelden können.
Leave a Reply